[Diskussion] Die Verstatistikerung des Lesens


Ich warne euch vor, das wird ein langer Artikel.

In letzter Zeit hab ich, wie ihr schon mitbekommen habt, große Schwierigkeiten mit dem Rezensionen schreiben; und natürlich hab ich mich gefragt, woran das liegt. Bücher gelesen hab ich, durchaus auch genug solche, zu denen ich gern meine Meinung sagen möchte.

Das Problem: im letzten Jahr hatte ich immer stärker das Gefühl, dass das Rezis schreiben zu einer Art Pflicht wurde; einer Sache, die ich mit einem Buchblog eben zu machen „hatte“ und dadurch wurde es mir immer lästiger und lästiger. Ich verlor den Spaß an der Sache deretwegen ich das Bücherbuch überhaupt eröffnet hatte. Alles musste irgendwie dokumentiert und festgehalten werden – und dabei blieb das Vergnügen auf der Strecke.

Nachdem ich das erkannt hatte, hab ich mich gefragt: warum machen wir das eigentlich? Warum die ganzen Statistiken? Warum zählt man penibel, wie viele Bücher man im Monat gelesen hat und rechnet bis ins kleinste eine Durchschnittsseitenzahl pro Tag aus, obwohl das doch – seien wir ehrlich – für den Konsum eines Buches ziemlich unwichtig ist?
Weil wir uns miteinander messen wollen.
Ich sag ja gar nicht, dass das unbedingt so bewusst passiert. So ist das eben bei uns Menschen, wir wollen immer besser als andere sein 😀 aber ganz ehrlich, was hab ich davon, wenn ich jetzt 300 Seiten pro Tag im Monat gelesen hab und jemand auf einem anderen Blog nur 90? DRAUF GEGURKT sage ich!! Das ist doch nicht der Sinn dessen was wir hier machen!

Das Bloggen ist ein Hobby, kein Wettbewerb. Und ich hatte den Eindruck, dass es immer theoretischer wird – ich hab während der Lesenacht drei Bücher gelesen, boah, mein Sub hat jetzt 13,56 Bücher weniger – warum das ganze? Irgendjemand hat bestimmt mal damit angefangen, um für sich selbst die Kontrolle zu haben und ja, ich finde es auch interessant zu wissen, wie viele Bücher ich auf meinem Sub habe – aber die ganze Wissenschaft, die dahinter steckt und die manche daraus machen, ist mir unverständlich. Da werden teilweise komplizierteste Regelungen und Challenges ausgearbeitet, wie man den Sub penibel abbauen kann – warum macht man sich den Stress???

Fazit: es wurde mir einfach ZU VIEL von diesem Stress. Das Lesen war schon seit meinem vierten Lebensjahr mein Hobby und ist es bis heute geblieben. Beim Lesen will ich in eine fremde Welt eintauchen, von einem spannenden Thema mitgerissen werden und mit tollen Charakteren mitfühlen – und nicht, wie es mir in der letzten Zeit so oft ging – dauernd darauf achten, ob bewusst oder unbewusst, ob ich heute mehr Seiten gelesen habe als gestern und dauernd blättern, wie viel ich denn noch hinter mich bringen muss, bis ich das Buch endlich beendet hab. Das kommt noch dazu: ich habe eine Neigung entwickelt, die Bücher nicht zu genießen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes durchzurushen. Weil je schneller ich fertig bin, desto schneller kann ich ja mit einem anderen Buch beginnen. Das ist doch nicht der Sinn des Ganzen! Das haben die Bücher und auch die Autoren nicht verdient; die haben nämlich verdient, dass ich dem Buch die Zeit widme, die es auch braucht, E G A L, wie lang das im Endeffekt sein wird.
Und ab heute werde ich versuchen, das (wieder) zu tun. Wenn ich dann in Zukunft weniger Bücher im Monat schaffe, egal. Das hier ist, ich wiederhole, kein Wettkampf, wer am meisten lesen kann, denn jeder liest in seinem Tempo und was genau hab ich davon, wenn ich die Beste bin? Ich stecke mir eine imaginäre Krone an und geh mir nen Keks kaufen.

Das heißt im Klartext: ich werde den Büchern wie gesagt die Zeit geben, die sie benötigen. Und ich werde das Buch lesen, auf das ich grade Lust hab und kein anderes. Wenn es mich so fesselt, dass ich die ganze Nacht wachbleiben muss und ich es in einem Tag durchgelesen hab, dann ist das gut. Wenn es ein Buch ist, bei dem ich einen Monat brauche und nur immer wieder ein Kapitel lese – auch gut! Und wenn mir ein Buch gar nicht zusagt – alles super!
Kein Zwang, keine Verpflichtung, irgendwas zu tun; kein Stress.

Dann, so bin ich mir sicher, kommt auch die Lust wieder, zu rezensieren und meine Gedanken zu den Büchern zu teilen. Wenn ich die ganze Sache etwas weniger obligatorisch mache. Ich hoffe, dass ihr nach diesem seeehr langen Post noch bei mir seid und Verständnis dafür habt 🙂
Ich denke, um energischer an der Nur-lesen-nicht-stressen-Kampagne dranzubleiben (ich bin nämlich äußerst talentiert darin, mich mit unwichtigen Sachen weit mehr zu stressen als es notwendig wäre xD), werde ich auch die Monatsstatistiken wieder aufgeben. Es ist ja alles just for fun hier und da ich auch keine Gehaltsabrechnung bekomme, kann ich die ganzen Statistiken auch den Hasen geben – was soll das Ganze xD

Damit sage ich nicht, dass Statistiken an sich eine schlechte Sache sind! Ich will hier niemanden verteufeln, der sie gerne verwendet oder einen Monatsrückblick macht – ich hab nur erkannt, dass es eines der eigentlich wichtigsten Dinge in meinem Leben neben Familie und Essen und dem ganzen Krams zu einer Art unliebsamen Job macht.
Vielleicht findet ihr die ganzen Pseudo-Verpflichtungen, die man als Blogger augenscheinlich hat – Rezis posten, Neuzugängeposts, Monatsrückblicke und so weiter – ja auch irgendwie stressful und wollt bei der Nur-Lesen-nicht-Stressen-Kampagne mitmachen, die ich sozusagen für mich selbst im stillen Feldzug führe 😉

Das heißt jetzt nicht, dass es hier auf dem Blog total ruhig wird, keine Angst! Ich hab nur vor, mich etwas von Konventionen zu lösen und mal auszutesten, was ich im Augenblick eigentlich genau machen möchte 🙂 und ich hoffe, dass es von Erfolg gekrönt werden wird.

Ich freu mich sehr sehr doll über eure Meinung zu dem Thema in den Kommentaren! Geht es euch auch so oder seht ihr das total anders? Liebt ihr diesen Ansporn, den man hat, möglichst viele Bücher zu lesen oder findet ihr auch, dass dabei langsam das Wesentliche außen vor bleibt, nämlich der Genuss des Buches? Lasst es mich wissen! 🙂

20 Gedanken zu „[Diskussion] Die Verstatistikerung des Lesens

  1. Halli Hallo!

    Ich bin heute durch Zufall auf deinen Artikel gestoßen. Er hat mich wirklich sehr nachdenklich gemacht. Ich bin mir darüber klar geworden, dass ich es, wie du sagst genau so mache. Mich selbst unter Druck setze, möglichst viele Bücher zu lesen, schnell mit dem einen fertig sein, um ein anderes anfangen zu können und so weiter. Und du hast absolut recht. Das haben werder Buch noch Autor verdient.
    Ich danke dir vielmals für deine Meinung zu diesem Thema. Ich möchte mich gerne dir anschließen und die Bücher wieder genießen.
    Zwar behalte ich Monatsstatistiken bei, aber auch nur um zu zeigen, welches Buch mir am besten, welches am wenigsten gefallen hat.

    Vielen Dank und eine schöne Woche,
    Franzi

    • aww, das freut mich, dass mein Beitrag dir helfen konnte 🙂 seit ich vor ein paar Tagen beschlossen hab, es anders zu machen und einfach nach Lust und Laune zu lesen, egal wie viel dabei rauskommt, lese ich viel „befreiter“ 😉

      Dir auch eine schöne Woche und liebe Grüße,
      Vanessa 🙂

  2. Pingback: Sonntagstanz #19 | primeballerina's books

  3. Okay, dann gebe ich nun auch nochmal meinen Senf dazu:

    Prinzipiell gebe ich dir Recht. Manchmal (oder eigentlich relativ oft) muss ich mich auch dazu zwingen endlich mal eine Rezension zu schreiben. Weil ich einfach ein fauler Mensch bin 😀 Aber ich sehe es eigentlich nicht unbedingt als Pflicht, es sei denn es sind Rezensionsexemplare, denn im Grunde genommen zwingt mich ja keiner dazu meine Meinung kund zu tun. Aber gerade das ist es ja warum ich eigentlich zu den meisten Büchern gerne eine Rezension schreiben würde. Wenn mir ein Buch gut gefällt, möchte ich mich gerne darüber austauschen und dazu sein die Rezensionen ein guter Weg. Aber meiner Meinung nach muss das auch nicht bei jeden Buch geschehen. Wenn ich was zu sagen habe, dann tue ich das, und wenn nicht, dann ist es ja eigentlich auch egal. Es schadet ja niemanden, wenn man einmal keine Rezension zu einem Buch schreibt. Von daher kann ich dich da schon verstehen und bin derselben Meinung.

    Was die Statistiken angeht, denke ich, dass da jeder anders mit umgeht. Ich selbst führe einfach zur Selbstkontrolle gerne Listen und Statistiken, wobei Kontrolle vielleicht das falsche Wort ist. Ich behalte halt gerne den Überblick darüber, was und wie viel ich lese. Vorallem, weil ich später gerne darauf zurückblicke und mich dann gut Erinnern kann was ich wann gelesen habe. Auch wenn es ja eigentlich völlig egal ist 😀
    Die Anzahl der Bücher und Seitenzahlen etc ist mir eigentlich auch schnuppe, das ist einfach eine Spielerei. Ich freue mich, wenn ich einen Monat mehr Bücher lesen konnte als im letzten, weil das heißt, dass ich viele gute Bücher hatte, oder viel Zeit für mein geliebtes Hobby aufwenden konnte, aber ich habe mich noch nie zum lesen gezwungen. Wenn es mal nicht geht oder die Motivation fehlt, dann ist das eben so 🙂
    Vorallem aber finde ich die Statistiken auch gut um meinen SuB-Stand im Auge zu behalten.
    Ich liebe das Bücher kaufen, aber wenn diese Bücher dann nur auf dem SuB versauern und ich irgendwann zu viele Bücher habe, als das ich sie lesen könnte, dann tut mir das auch leid und das will ich nicht.
    Das Gefühl mich mit jemand anderem an der Anzahl der gelesenen Bücher messen zu müssen hatte ich aber noch nicht. Ich bewundere die Leute, die es schaffen 10+ Bücher in einem Monat zu lesen und wenn ich das könnte fände ich das toll, weil ich dann mehr Geschichten kennenlernen könnte, aber deshalb versuche ich nicht unbedingt mich zum Lesen zu zwingen. Denn dann macht es irgendwann wirklich keinen Spaß mehr!

    Also, lange Rede kurzer Sinn:
    Allgemein finde ich deine Einstellung super! Lesen sollte kein Leistungssport, sondern im besten Fall ein entspannendes Hobby sein und jeder Mensch und jedes Buch hat seine eigene Leseweise. Wer darüber schreiben will, soll es tun. Wer darüber Listen und Statistiken führen will, dem sei es frei gestellt. Man sollte sich nur nicht zu irgendwas zwingen 🙂

    Interessanter Post.
    Liebe Grüße ❤

  4. Hi Vanessa, ich kann dir nur zustimmen. Allerdings handhabe ich das schon die ganze Zeit über für mich so. Da ich in der Regel nur am WE richtig viel lesen kann, mache ich mir nicht den Stress, das Buch zu inhalieren, sondern möchte es genießen und entspannen. Ich gebe zu, dass ich zwar schon wissen möchte, wieviele Bücher ich im Monat gelesen habe – aber für mich! Wenn es nur 2 sind oder 5 ist mir egal, jedoch will ich mich auch noch an die Geschichte erinnern können. Was Rezi’s angeht, schreibe ich nicht über all meine gelesen Bücher, sondern über die, wo ich der Meinung bin, dass es für Andere etwas sein könnte. Denn nur wenn ich das Buch wirklich gelesen habe, kann ich meine Empfindungen zum Ausdruck bringen und gerade bei manchen YouTube Bookern habe ich mittlerweile das Gefühl, dass Sie das Buch gar nicht oder nur teilweise gelesen haben bzw. den Klappentext mit Ihren Worten widergeben, ala ich muss ein Video drehen …..
    Glg Uwe und viel Erfolg in München ❤

    • Hey Uwe, danke für deine Antwort und die Zustimmung! 🙂 ich werde das in Zukunft einfach auch strikt so handhaben und mich von dem ganzen Challenge-Kram und so weiter verabschieden und nur lesen, worauf ich Bock habe.
      München ist übrigens super 😀
      Bis zum nächsten Stammtisch 🙂

  5. Liebe Vanessa,

    du hast selbstverständlich Recht mit allem, was du in deinem Artikel beschreibst – aber letztendlich macht sich jeder selbst den Stress, wenn er solche Sachen wie Durchschnittszahlen ausrechnet. Klar, ich habe auch eine Excel-Tabelle, in die ich meine gelesenen Bücher sowie meine Neuzugänge eintrage, und klar freue ich mich, wenn ich in einem Monat recht viel gelesen habe – aber die Tabelle dient mir einfach zur besseren Übersicht und wenn ich viele Bücher in einem Monat geschafft habe, freue ich mich einfach darüber, dass ich viele Bücher lesen und entdecken durfte.
    Das ganze „Gejammer“ (sorry für den negativ klingenden Ausdruck) halte ich persönlich für übertrieben und überflüssig – es soll einfach jeder für sich entscheiden, wie er lesen möchte und ob er sich wirklich den Stress macht und nur auf Zahlen, Statistiken schaut. Wer sich mit anderen misst, braucht das anscheinend, daran können wir auch nichts ändern. Bei so vielen Blogs und Meinungen habe ich mir mittlerweile einfach ein dickes Fell wachsen lassen und blogge/lese so, wie es mir am besten zusagt. Deswegen: lies wirklich nur das, worauf du Lust hast und so schnell/langsam wie es eben kommt. Ich mache es genauso – wenn ein Stapel Leseexemplare hier liegt, ich aber momentan keine Lust auf eines davon habe, dann müssen diese eben warten. Denn die Erfahrung habe ich gemacht: liest man ein Buch, auf welches man schon unterbewusst keine Lust hat, dann wird man es gar nicht erst mögen, obwohl es einem vielleicht richtig gut gefallen könnte.

    Oh, so viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben – und so negativ klingen sollte es auch nicht. Deinen Post finde ich nämlich gut und auch, dass du ein Bewusstsein dafür hast; das wollte ich eigentlich damit sagen 😉

    Liebe Grüße,
    Jess

    • dankeschön! 🙂 ich bin froh zu hören, dass mein „Problem“ verständlich ist und dass ihr das im Großen und Ganzen nachvollziehen könnt 🙂 klar, es ist ein First World Problem – aber nichtsdestoweniger ein Problem

  6. So ich mag auch meine 10 Cent dazu geben, Große 🙂

    Ich stimme dir prinzipiell zu: Bei vielen scheint es wirklich zu einer Art lästiger Pflicht geworden zu sein und ich selbst sitze auch manchmal dran und denke mir „Mäh. Ich hab eigentlich gar keine Lust, die Rezi zu schreiben.“ Meist verschiebe ich es dann um einen oder zwei Tage und dann ist gut. Nur bei für mich schlechten Bücher muss ich mich wirklich dazu „zwingen“, eine Rezi zu schreiben, weil ich einfach nicht gern „böse“ werde 😉

    Statistiken fand ich eigentlich immer Quatsch, um ehrlich zu sein. Ich führe meinen SuB, damit ich mir nicht versehentlich das selbe Buch zweimal hole. Genaus die Wunschliste, damit ich weiß, was ich noch unbedingt haben will 😉 Ich führe eine Seite mit den Rezis, damit ich für mich selbst einen schönen Überblick habe.
    Und ja, am Ende des Jahres, fasse ich für mich selbst zusammen, wie viele Bücher und Seiten es insgesamt waren und wie viele Seiten ich durchschnittlich am Tag gelesen habe. Aber nicht, damit ich mich mit anderen vergleichen kann, sondern damit ich für mich sehe, wie viel Zeit ich mit Lesen „verschwendet“ habe und wie lang ich in wundervollen GEschichten und Gedanken schwelgen konnte.

    zugegeben, wenn ich so manche Statistik sehe („Ich habe diesen Monat 25 Bücher mit je mindestens 800 Seiten gelesen!“) stehe ich auch dran und denke mir auf der einen Seite „wow. Das ist viel“ auf der anderen aber auch „… Was machst du denn sonst den ganzen Tag?“

    Für mich soll Lesen ein Hobby bleiben und auch mein Blog darf bitte, danke eine freiwillige Sache bleiben, die mir SPAß machen soll.

  7. Du hast es so gewollt, jetzt bekommst du einen fetten Kommentar von mir *muhahaha* 😀

    Genau so geht es mir in letzter Zeit auch immer wieder. Und deswegen habe ich auch, vor gar nicht so langer Zeit, gedacht: Warum MUSS ich denn bitte zu jedem Buch eine Rezi schreiben? Brauch ich nicht, ich mach das also nur wenn ich WILL! 😉 Denn mir ging es während des Lesens so, dass ich an dieser oder jener Stelle immer wieder dachte, ach das schreibste dann so oder so. Oder nach dem Buch, ohje was soll ich denn da in die Rezi schreiben? Und das hat mir genervt und gestresst zugleich. Genau aus dem Grund habe ich auch in letzter Zei, weder ein Rezensionsexemplar angefragt, noch eines der Leseexemplare gelesen, die mich nur halb interessieren.

    Meine Taktik: Ich geh an mein Bücherregal ran und lese wozu ich Bock habe. Und selbst, wenn ich das Buch schon gelesen habe, dann ist das halt so! Dann habe ich eben immer noch einen SuB von xxx Büchern, mir wurscht! 😀 Genauso wenig ist es wichtig, ob ich nun schnell alle neu rausgekommenen Bücher lese. Denn warum sollte ich das tun, wenn ich in diesem Moment lieber ein Buch lese, dass auf meiner Wunschliste schon seit 2 Jahren steht.

    Und ja, wenn wir Büchernerds uns unterhalten kommt zu 99,9%iger Sicherheit irgendwann der Satz: „Oh man, mein SUB ist schon wieder so lange und ich hab schon wieder Bücher gekauft!“ (Erinnerst du dich an unser Gespräch Vanessa? x’D) – Ganz im Ernst: Wir sind doch stolz darauf, dass wir so viele ungelesene Bücher haben. Denn hätten wir das nicht, müssten wir ständig nachdenken was wir als nächstes kaufen, in welchen buchladen wir nun rennen usw… Klar, wir werden unsere Stapel wahrscheinlich nie minimieren, aber unsere SuBs verändern sich ja auch. 🙂

    Für mich selber habe ich entschieden, mein Blog ist ein Hobby das ich angefangen habe weil es mir Spaß macht und genau das soll auch so bleiben. Deswegen schreibe ich einfach immer über das, was ich gerade möchte. Natürlich bin ich immer versucht meine Leser nicht ewig auf dem Trockenen zu lassen, aber wenn ich mal zwei Wochen keinen Post habe, dann muss ich mich nicht zwingen irgendein Buch zu nehmen und was dazu zu schreiben hauptsache Content. Und genauso ging es mir auch mit der Challenge von Michelle, ich hab einfach gemerkt, dass ich immer weniger gelesen habe, nur weil ich dachte: Och ne, dass Buch kann ich für keine Aufgabe nehmen, wenn ich das lese und vielleicht kommt die Aufgabe nächsten Monat. Ich finds klasse, dass es Menschen gibt die durch sowas angespornt werden und das ein oder andere Buch hätt ich vielleicht sonst nie gelesen, aber jetzt les ich doch viel lieber aus Lust und Laune heraus. 🙂

    So und zum Abschluss noch: Genauso gehts mir auch mit meinem Channel bzw. meinen Videos. Warum sollte ich mich zwingen jetzt auf die schnelle was zu drehen oder zu schneiden, wenn ich das auch einfach später machen kann, wenn ich die Muse dazu habe? 😉 (Unsere Videos kommen trotzdem bald, Vane xDD)

    Liebste Grüße
    Theresa ❤

    • ihr sprecht mir alle so aus der Seele 🙂 danke ❤
      und auf die Videos bin ich so ultra gespannt :DD ich kann leider im Moment immer noch nichts hochladen, Youtube spackt da irgendwie ganz merkwürdig… 😛

  8. Hat dies auf Tinka Beere rebloggt und kommentierte:
    Ein schöner Beitrag über Gedanken zum Lesen, die mir auch schon gekommen sind, und das Gleiche ist mir ja auch mit dem Schreiben passiert.

  9. Hallöchen 🙂

    Das ist ein toller Beitrag und du triffst den Nagel eigentlich ziemlich genau auf den Kopf. Ich habe im Dezember mit dem Bloggen angefangen und dann bin ich auch auf die Statistiken, SuB’s und SuB-Abbau-Challenges gestoßen. Ich liebe sie, ich bin super stolz auf mich, wenn ich sehe, dass ich im Juli 11 Bücher gelesen habe. Ich muss wirklich sagen, dass sich mein Buchkonsum wirklich gesteigert hat, seit ich „Buch“ darüber führe. Vorher habe ich mich nicht so sehr um Bücher gekümmert und vor einem Jahr, wollte ich das ändern, da habe ich mein ganzes Leben umgekrempelt. Und jetzt bin ich glücklich, dass ich in so viele Welten eintauchen kann.
    Fakt ist aber, dass es zu viele Bücher gibt und Fakt ist auch, dass ich unbewusst diesen Stress habe, noch mehr zu lesen. Aber wenn es nicht geht, geht es nicht.
    Seit ein paar Wochen versuche ich, mehr oder weniger ein Lesetagebuch zu führen, denn bei der Menge an Büchern verliert man irgendwann den Überblick. Da bin ich auch froh, wenn ich Rezensionen zu einzelnen Büchern verfasse. Dann kann ich selbst auch noch einmal nachlesen, wie ich das Buch fand, und was mir daran gefallen hat oder eben auch nicht – auch um es vielleicht anderen Leuten zu empfehlen.

    Leider gibt es das „Problem“ nicht nur auf Seiten der Leser. Auch Autoren haben einen gewissen Druck. Sie rechnen nicht immer in Seiten, sondern in Wörtern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Statistiken über die täglichen Wortzahlen unglaublich pushen können. Sehr beliebt, auch unter Hobbyautoren ist der NaNoWriMo (NationalNovellWritingMonth) im November. Das Ziel ist es in einem Monat eine Novelle oder Geschichte von 50.000 Wörtern zu schreiben – das macht ein tägliches Wortziel von 1.666 Wörtern.
    Beim letzten NaNo habe ich den Sog am eigenen Leib spüren können, habe sogar 70.000 Wörter und damit meine erste Geschichte überhaupt beendet (!). Aber nachdem ich versucht habe, in den folgenden Monaten mit einem Tagesziel zu arbeiten (was ich bei weitem nicht geschafft habe), ist bei mir jetzt langsam die Luft raus. Das Schreiben hat den Reiz verloren und man guckt nur noch auf die Zahlen. Dem versuche ich jetzt mit handgeschriebenen Geschichten entgegenzuwirken, weil dort kein Zähler mitläuft.

    Ich denke, es ist normal, sich mit anderen messen zu wollen. Es geht doch auch in anderen Bereichen des Lebens weiter. Für mich gerade auch relativ aktuell: Veganer, die besser sein wollen als andere Veganer, zum Beispiel …
    Aber, wenn man schon merkt, dass es zu viel wird, wenn einen das Hobby schon stresst, was eigentlich Spaß machen sollte, dann sollte man nicht nur, man muss sogar die Notbremse ziehen. Daher kann ich deine Entscheidung absolut verstehen, als Blogger, Leser und Autor 🙂

    So, dann höre ich jetzt mal auf, deinen Blog vollzuspamen 😀 Und wünsche dir noch einen schönen Abend.
    Liebe Grüße, Tinka

    • Hey Tinka,

      das hast du sehr schön gesagt 🙂 ich stimme dir auch bei allem zu – manchmal kann es helfen, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.
      Danke für deine ausführliche Antwort!

      Liebe Grüße,
      Vanessa 🙂

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